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Cloud-Exit: Strategien und Vorteile der Rechenzentrums-Migration nach Deutschland

In den letzten Jahren gab es einen regelrechten Run auf die Cloud. Vielen Unternehmen konnte es mit der Migration der Infrastruktur gar nicht schnell genug gehen, denn die Vorteile von zentralen Rechenzentren wurden überall laut beworben. Punkte wie die Sicherheit oder Risiken sowie die Herausforderungen einer solchen Architektur wurden hingegen teilweise vernachlässigt. Aus diesen Gründen spielt der Exit aus der Cloud, zumindest in Teilbereiche für immer mehr Unternehmen eine Rolle. Der folgende Beitrag betrachtet, warum das so ist, in welchen Szenarien dies sinnvoll ist und welche Alternativen zur Verfügung stehen. 

1 Re-Migration aus der Cloud – was sind die Gründe und was bedeutet dieser Schritt?

Beim Cloud-Exit geht es grundsätzlich darum, Workloads zurück auf andere Lösungen zu verlagern. Im Fokus steht hier vor allem der Ausstieg aus der Public Cloud. Dieser Bereich hat in den letzten Jahren ein enormes Wachstum erfahren. Aus diesem Grund setzt die IT in vielen Betrieben inzwischen unterschiedlichste Cloud-Dienste ein. Cloud-Exit bedeutet jedoch nicht einen strikten und vollständigen Umzug aus der Cloud. Vielmehr geht es den meisten Unternehmen um eine Anpassung der Migrationsstrategie, sodass die eigenen Ziele und gesetzliche Vorgaben besser umgesetzt werden.
 

Gründe für den Cloud-Exit

Die Gründe für solche Entscheidungen sind vielfältig. Relativ häufig erfolgt ein Exit aufgrund des Standorts des Anbieters. Die Entwicklung der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung setzt Unternehmen inzwischen strenge Regeln, was die Verarbeitung und Speicherung von personenbezogenen Daten betrifft. Der Datenschutz muss jederzeit gewährleistet sein, was bei der Speicherung von Daten außerhalb der EU in der Praxis kaum zu kontrollieren ist. Die regulatorischen Hürden sind ein Grund, warum immer mehr Unternehmen die Cloud-Dienste in Rechenzentren mit Standort Deutschland verlagern, um die gesetzlichen Auflagen und die Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. 

 

Ausfallzeiten und mangelnde Verfügbarkeit

Ebenfalls spielen Ausfallzeiten eine Rolle. Unzuverlässige Cloud-Dienste, die häufiger oder länger ausfallen, beeinträchtigen die Produktivität. Aus diesem Grund migrieren Entscheidungsträger Dienste mitunter in deutsche Rechenzentren oder auf eine andere Lösung. In diesem Zusammenhang steht auch die Performance. Gerade bei der Übertragung großer Mengen an Daten geht schnell viel Zeit verloren, wenn die Bandbreite eingeschränkt ist. Befinden sich die Rechenzentren der Dienste weit entfernt oder der Anbieter besitzt eine schlechte Anbindung, leidet die Performance. Dasselbe gilt für die Rechenleistung, wenn die Ressourcen nicht wie versprochen zur Verfügung stehen.


Kosten und Wirtschaftlichkeit

Auch die Kosten spielen teilweise eine Rolle. Grundsätzlich zählen die Kosten zu den Vorteilen von Cloud-Lösungen. So sind keine Investitionen erforderlich, um die Dienste zu nutzen, denn diese stehen gegen eine monatliche Gebühr direkt zur Verfügung. Jedoch sorgen mitunter intransparente Kostenstrukturen dafür, dass die Gebühren deutlich höher ausfallen als geplant. Dann erweist sich der Dienst im externen Rechenzentrum doch nicht als wirtschaftlich tragbar und es muss eine alternative Lösung her. Das gilt ebenfalls, wenn die Cloud-Anwendungen die Anforderungen wider Erwarten nicht erfüllen. Eventuell fehlen bestimmte Funktionen oder die Nutzung ist in der Praxis zu kompliziert. Teilweise bleibt dann keine andere Option, als den Cloud-Dienst fallen zu lassen. 

2 Welche Alternativen gibt es zur Cloud?

Es gibt verschiedene Alternativen zu einer reinen Cloud-Strategie. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, die eigenen Anforderungen individuell zu betrachten und so die passenden Lösungen für jedes Szenario zu finden. Auf Basis dieser Analyse entsteht dann ein Migrationsplan

Die lokale Infrastruktur mit eigenen Servern ist die klassische Herangehensweise. Diese bringt jedoch die bekannten Nachteile solcher Konzepte mit sich. Dazu zählen die begrenzten Ressourcen, hohe Anfangsinvestitionen sowie der hohe Aufwand für die Administration.  

 

Colocation als Alternative

Wer die Vorteile eines leistungsstarken Rechenzentrums mit der vollen Kontrolle über die eigenen Server kombinieren möchte, sollte sich das Konzept Colocation genauer anschauen. Bei der Colocation stellen die Betreiber von Rechenzentren einen Stellplatz für eigene Server zur Verfügung. Unternehmen erwerben und konfigurieren den Server selbst. Im Betrieb fällt dann eine Miete für den Stellplatz in den Rechenzentren an. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass die Hardware in den Servern exakt nach den eigenen Vorstellungen zusammengestellt werden kann. 

In diesem Zusammenhang ist das Konzept des hybriden Rechenzentrums zu nennen. Ein Vergleich zwischen eigenen Servern, Colocation, Cloud-Infrastruktur und hybridem Rechenzentrum zeigt, dass das hybride Rechenzentrum die Vorteile der Lösungen vereint. Diese Rechenzentren kombinieren eine lokale Infrastruktur mit der Cloud-Infrastruktur. Über die Orchestrierung mit moderner Software gelingt es, Workloads auf beiden Strukturen simultan auszuführen. Das sorgt automatisch für eine Redundanz und stellt Ressourcen für das Load Balancing bereit. 

3 Herausforderungen beim Cloud-Exit

Bei der Migration zurück aus der Cloud auf andere Infrastrukturen gibt es spezifische Herausforderungen. Im Mittelpunkt steht vor allem die Migration der vorhandenen Daten. Die meisten Systeme müssen im Betrieb gewechselt werden und nahtlos weiter funktionieren.

 

Technische Anforderungen an die neue Infrastruktur

Die Software, die zukünftig zum Einsatz kommen soll, muss zum Beispiel mit den Daten der vorherigen Lösung kompatibel sein. Hier ist es ratsam, den Umzug präzise vorzubereiten und mit Testläufen unter realen Bedingungen zu simulieren. Das verhindert einen potenziellen Datenverlust und stellt sicher, dass die neue Lösung direkt voll einsatzfähig ist. Ebenfalls sollte auf eine Redundanz geachtet werden. Das lässt sich zum Beispiel durch die Verteilung der Dienste über zwei oder mehr Rechenzentren sowie mit einem hybriden Rechenzentrum erzielen.

Sicherheit, Skalierbarkeit und Konfiguration

Wichtig ist weiterhin, die Verantwortlichkeiten zu klären und die neuen Anwendungen korrekt zu konfigurieren. Dabei stehen vor allem die Sicherheitsanforderungen im Fokus. Es muss sichergestellt sein, dass die Zugriffsrechte korrekt eingestellt sind. Gerade bei kritischen und personenbezogenen Daten muss der Schutz sichergestellt sein. Nur befugte Personen und Prozesse dürfen auf diese Informationen zugreifen.
 
Ebenfalls ist es wichtig, ausreichend Kapazitäten bereitzustellen. Gerade beim Wechsel aus der Cloud auf eine eigene Lösung im Rechenzentrum kommt es schnell vor, dass die bereitgestellten Ressourcen nicht ausreichen. Vor allem in Stoßzeiten kommt es dann zu Beeinträchtigungen, die im schlimmsten Fall einen Ausfall des Dienstes bedeuten können. Die Skalierbarkeit auf eigener Infrastruktur lässt sich mit dem Load Balancing erreichen, jedoch ist es dennoch erforderlich, vorab die Anforderungen der eigenen Anwendung zu kennen.

Mehr Aufwand für Service und Support

Eine weitere Herausforderung für die IT ist die möglicherweise deutlich höhere Belastung für Service und Support. Wer von SaaS-Diensten auf eigene Lösungen wechselt, erhöht den Aufwand in diesen Bereichen deutlich. Probleme können auftreten, wenn nicht ausreichend Fachpersonal in der IT zur Verfügung steht, um sich um Störungen, Updates oder auch den Support der eigenen Mitarbeiter zu kümmern. Diese Punkte müssen vorab unbedingt bedacht sein und gegebenenfalls sogar Schulungen für die neuen Anwendungen organisiert werden.
 
Zudem sollten die Kosten des Migrationsprozesses nicht unterschätzt werden. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle, die immer individuell kalkuliert werden müssen. Im Wesentlichen sind dies Lizenzen für Software, der Aufbau oder die Miete eines Datacenters sowie die Aufwendungen für die Prozesse, die direkt mit dem Umzug im Zusammenhang stehen, wie die Datenmigration oder Einrichtung der neuen Anwendungen. 

4 Vorteile eines Cloud-Exits

Ein Cloud-Exit bringt verschiedene Vorteile mit sich. In erster Linie ist die rechtliche Sicherheit in puncto Datenschutz zu nennen. Wer von der Public Cloud in ein Rechenzentrum mit Standort Deutschland wechselt, erfüllt die Vorgaben der DSGVO, denn die Betreiber von Rechenzentren in der EU müssen diese automatisch befolgen. Ebenfalls entsteht so mehr Klarheit, wenn es um die Haftung geht, denn Betreiber mit Sitz in Deutschland sind einfacher greifbar als aus einem anderen Land. 

Der Wechsel in ein Rechenzentrum in Deutschland bringt zudem technische Vorteile mit. Durch den kürzeren Verbindungsweg ist eine geringere Latenz gegeben. Dies ist nicht bei allen Anwendungen und Diensten wichtig, einige profitieren hingegen klar von der geografischen Nähe. Eine solche Infrastruktur besitzt in der Regel auch eine bessere Ausfallsicherheit. Die hohe Verfügbarkeit ist ein wichtiges Argument, besonders wenn es um zentrale und geschäftskritische Workloads geht. 

Kurz zusammengefasst bietet der Cloud Exit die folgenden Vorteile:  Rechtssicherheit durch Standort Deutschland 
 

Der Wechsel in ein deutsches Rechenzentrum bringt folgende Pluspunkte: 

  • Erfüllung der DSGVO-Anforderungen 
  • Klare Verantwortlichkeiten bei Haftungsfragen 
  • Einfachere Kommunikation mit dem Anbieter 
     

Technische Vorteile lokaler Rechenzentren 
Durch kürzere Wege ergeben sich weitere Vorteile: 

  • Geringere Latenzzeiten 
  • Höhere Verfügbarkeit der Dienste 
  • Bessere Ausfallsicherheit bei zentralen Workloads 
     
Managed Services Managed Services

5 Die eigene Migrationsstrategie praktisch umsetzen

Wie auch die Migration in die Cloud benötigt ein Exit eine klare Strategie. Der Fahrplan für den Migrationsprozess muss alle Faktoren berücksichtigen, darunter Wechselwirkungen und den Austausch von Daten mit anderen Anwendungen, sowie klare Lösungen als Alternativen benennen. Basierend darauf lässt sich ein Fahrplan für die Verlagerung der einzelnen Dienste erstellen. 
 
Die Umsetzung der Migrationsstrategie sollte nicht nur gut vorbereitet und geplant sein, sondern bestenfalls gemeinsam mit einem kompetenten IT-Dienstleister geschehen. Solche IT-Dienstleister sind auch in der Lage, bei der Entwicklung der Migrationsstrategie sowie dem praktischen Umzug zu helfen. Die Entwicklung geht klar hin zu einem hybriden Rechenzentrum, wie sie auch IT-Dienstleister wie TelemaxX anbieten. Damit lassen sich die Vorteile der verschiedenen Infrastrukturen kombinieren und gleichzeitig bleiben Flexibilität sowie Skalierbarkeit erhalten. 
 
TelemaxX betreibt eigene Rechenzentren in Deutschland, beispielsweise am Standort Karlsruhe, mit direkter Anbindung zum Internet-Knotenpunkt in Frankfurt am Main. Das gewährleistet hohe Datenbandbreiten und niedrige Latenz. 

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