Servertypen – welche Arten von Servern gibt es?
Serversysteme stellen das Rückgrat der IT-Infrastruktur dar. Sie sind Datenspeicher, hosten Anwendungen oder verarbeiten Informationen. Für jede Aufgabe gibt es den passenden Servertyp, sodass viele unterschiedliche Optionen existieren. Ein Überblick über die verschiedenen Serverarten, deren Stärken, Eigenschaften und Aufgabenbereiche.
1. Die verschiedenen Servertypen im Überblick
Die zahlreichen Servertypen unterscheiden sich in vielen Punkten. Das beginnt beim Ort der Aufstellung und reicht bis zur technischen Umsetzung. Abhängig von der Serverart eignen sich die Lösungen für bestimmte Aufgaben. Zu den wichtigsten Servertypen zählen die folgenden Arten:
- On-Premises-Server
- Dedizierte Serversysteme
- vServer
- Managed Server
- Shared Serverlösungen
- Cloudserver
On-Premises
Als On-Premises wird die klassische Serverlösung vor Ort im eigenen Rechnerraum bezeichnet. Das Unternehmen besitzt das System und kümmert sich um Konfiguration, Installation, Wartung und alle anfallenden Aufgaben. Diese Art hat lange Zeit die IT-Infrastrukturen von Unternehmen beherrscht. Schnelles Internet und der technische Fortschritt haben dafür gesorgt, dass die Alternativen zunehmend Vorteile gegenüber einer On-Premises-Lösung haben. Zu den Nachteilen gehört so die extrem eingeschränkte Skalierbarkeit. Die Ressourcen sind auf die vorhandene Leistung der Systeme limitiert und ein Ausbau erfordert eine größere Investition.
Dedizierte Server
Der dedizierte Server ist im Prinzip der klassische On-Premises-Server, der in ein Rechenzentrum gezogen ist. Unternehmen mieten diesen Servertyp von Dienstleistern. Diese übernehmen die Wartung der Systeme und sind für den Betrieb sowie die Sicherheit beim Zugang zum Rechenzentrum zuständig.
Viele Unternehmen setzten diese Variante als Business-Server ein. Der Grund dafür liegt in der hohen Flexibilität. Konfiguration und Wahl des Betriebssystems sind in der Regel völlig frei wählbar. Dementsprechend eignen sich diese Lösungen für ein breites Spektrum an Serveranwendungen, auch für diejenigen, die eine ganz spezifische Umgebung erfordern.
Virtuelle Serversysteme (vServer)
Bei den vServern handelt es sich um Plattformen, die mithilfe von Software definiert und betrieben werden. In der Nutzung unterscheidet sie jedoch nichts von einem dedizierten Server. In der Regel handelt es sich um große Cluster aus Rechnern, die über eine Software für die Virtualisierung zusammengefasst sind. So entsteht ein Pool an Ressourcen, der sich ebenfalls über die Virtualisierung beliebig zusammenfassen oder teilen lässt. Das gelingt auch dynamisch, was viel Freiheit bei der Lastverteilung gibt.
Die große Stärke dieser vServer sind dann auch die Skalierbarkeit sowie die Flexibilität. vServer gibt es in einem extrem großen Leistungsspektrum. Wer beispielsweise sehr wenig Rechenleistung für ein kleines Projekt benötigt, findet günstige vServer. Am anderen Ende des Spektrums gibt es virtuelle Plattformen mit Rechenleistung, die einem Supercomputer gleichkommt. Dazu ist ein schneller Wechsel bei der Leistung möglich, sodass die Plattform mit den eigenen Anforderungen wächst.
Shared Server
Beim Shared Hosting teilen sich mehrere Nutzer ein System. Dabei sind die einzelnen Instanzen voneinander getrennt, sodass jeder einen eigenen Bereich hat. Auf diesem Weg ist es möglich, Dienste günstiger zu hosten. Jedoch sind die Ressourcen nicht mehr ungeteilt verfügbar, sodass die Leistungskapazität beschränkt ist. Häufig kommt diese Lösung für Webserver zum Einsatz und auf einem System laufen zahlreiche Webseiten parallel nebeneinander. Die Plattformen lassen sich aber grundsätzlich für alle Serveranwendungen einsetzen. Wichtig ist ein gutes Konzept für das Load Balancing, um eine Überlastung zu verhindern.
Managed Server
Diese Variante ist auch als dediziertes Hosting bekannt. Ein Managed Server wird zunächst vom Unternehmen selbst beschafft und dann an einen IT-Dienstleister mit eigenem Rechenzentrum abgegeben. Es handelt sich im Kern also um einen dedizierten Server, wobei die Wartung an einen professionellen Betreiber abgegeben wurde. Auf diesem Weg profitieren Nutzer von der Infrastruktur im Rechenzentrum, wie einer schnellen Anbindung ans Netzwerk und der redundanten Stromversorgung.
Diese Systeme sind für viele Aufgaben geeignet. So können die Systeme als Webserver zum Einsatz kommen, Anwendungen bereitstellen, als Entwicklungsumgebung dienen oder Datenbanken hosten. Der Nachteil ist, dass eine Erweiterung der Ressourcen mit größerem Aufwand und Investitionen verbunden ist.
Cloudserver
Zu den neueren Konzepten unter den Servertypen zählen die Plattformen in der Cloud. Hierbei handelt es sich um Cluster mit Virtualisierung, wie bei den vServern. Der Unterschied ist, dass die Cluster über mehrere Rechenzentren verteilt sind. Das sorgt nochmals für ein höheres Level an Ausfallsicherheit und mehr Möglichkeiten zum Load Balancing. Außerdem lassen sich ein Dienst oder große Dateien näher und dynamisch am Client anbieten. Das ist besonders vorteilhaft, wenn Zugriffe von unterschiedlichen Punkten oder durch zahlreiche Clients erfolgen.
2. Spezielle Servertypen – diese Sonderformen spielen ebenfalls eine Rolle
Serversysteme werden nicht nur nach den technischen Eigenschaften, sondern auch nach ihrer Funktion beziehungsweise zentralen Aufgabe klassifiziert. Typische Beispiele hierfür sind Mail-, App- oder Fileserver. Hinter diesen Plattformen können unterschiedliche Servertypen stecken. Beispielsweise kann ein Fileserver lokal gehostet oder ein vServer sein. Ein Mail-Server kann dediziert oder ebenfalls virtuell sein. Eine eigene Klasse bilden GPU-Server. Dies sind Plattformen mit besonders leistungsstarken Grafikkarten. Die Grafikeinheiten kommen für spezielle Serveranwendungen zum Einsatz, wie etwa Gleitkomma-Berechnungen.
3. Servertypen und die richtige Wahl – worauf kommt es an?
Entscheidend bei der Wahl aus den verschiedenen Servertypen sind die eigenen Anforderungen. Wer Unterstützung bei diesem Schritt benötigt, findet bei einem IT-Infrastruktur-Consulting kompetente Hilfe. In dieser frühen Phase ist es für IT-Dienstleister recht einfach, die passende Lösung für das Unternehmen zu finden.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass alle Typen ihre Daseinsberechtigung haben, unabhängig von den Vorteilen und Nachteilen. Die Frage ist, ob eine einfache Lösung benötigt wird, beispielsweise um Dateien abzulegen, oder eine maximal flexible Plattform notwendig ist, die für eigene Fachanwendungen zum Einsatz kommt. Ein einfacher Dateiserver, der nur lokal erreichbar sein muss und keine hohen Anforderungen bezüglich der Ausfallsicherheit hat, lässt sich beispielsweise auch On-Premises umsetzen. Geht es hingegen um Webserver oder Kernprozesse, sind die Ausfallsicherheit der Clients sowie die Anforderungen an das Netzwerk so wichtig, dass professionelle Strukturen in einem Rechenzentrum die bessere Wahl sind. Gleiches gilt, wenn der Zugriff von verschiedenen Punkten aus, wie dem Büro, von Zweigstellen, unterwegs oder aus dem Homeoffice, erforderlich ist. Hier erleichtert die Cloud mit der einfachen Möglichkeit für Zugriffe vieles.
4. Trends bei Servertypen – welche Plattformen sind zukunftssicher?
Server spielen eine immer wichtigere Rolle im Unternehmensalltag. Durch die Digitalisierung nimmt die Anzahl an Serveranwendungen stetig zu. Das erfordert leistungsstarke und vor allem zuverlässige Plattformen, denn kritische Anwendungen müssen ausfallsicher sein. Auch aus diesem Grund entstehen bei den Servertypen immer neue Konzepte. Zudem benötigen Unternehmen immer häufiger spezifisch angepasste Lösungen, wie etwa eine Virtual Private Cloud.
Klar ist, dass der Trend hin zu Lösungen in professionellen Rechenzentren geht. Hier lassen sich Ausfallsicherheit, hohe Bandbreiten und maximale Skalierbarkeit sowie Flexibilität bei minimalen Investitionen realisieren. Damit erfüllen die verschiedenen Servertypen auch die kommenden Anforderungen an moderne Serveranwendungen. Ebenfalls wächst die Nachfrage nach speziellen Plattformen, wie etwa den GPU-Servern.