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Schutz vor den verschiedenen Arten von DDoS-Angriffen

Die Bedeutung von IT-Sicherheitsmaßnahmen kann nicht häufiger betont werden. Distributed Denial of Service (DDoS)-Angriffe stellen eine ernsthafte Bedrohung für Unternehmen und Organisationen dar. Bei einem DDoS-Angriff wird ein Zielsystem oder -dienst mit einem sehr hohen Datenverkehr überflutet, wodurch der Zugriff für Benutzer:innen unzugänglich wird. Um sich vor DDoS-Angriffen zu schützen, ist ein DDoS-Schutz unerlässlich sowie die verschiedenen Arten dieser Angriffe zu verstehen. In diesem Artikel werden wir auf die verschiedenen Arten von DDoS-Angriffen eingehen und die Techniken erläutern, die Angreifende verwenden, um ihre Ziele zu erreichen.

1 Grundlagen von DDoS-Angriffen

Bei DDoS-Angriffen kommen verschiedene Systeme zum Einsatz, um gleichzeitig eine große Menge an Datenverkehr zu einem einzelnen Ziel zu senden. Dieser geplante Angriff kann aus einem Netzwerk von kompromittierten Geräten, oft als Botnet bezeichnet, bestehen. Diese Geräte können alles von PCs bis zu IoT-Geräten (Internet of Things) umfassen. Der Hauptzweck eines DDoS-Angriffs besteht darin, die Verfügbarkeit des Dienstes, der Anwendung oder des Netzwerks, das angegriffen wird, zu beeinträchtigen.Typische Ziele eines DDoS-Angriffs sind:

  • Websites: Online-Shops, Unternehmenswebseiten oder Blogs, die für ihre Benutzer:innen schwer erreichbar gemacht werden sollen.
  • Server: Anwendungs- oder Datenbankserver, die für den Betrieb von Diensten und Systemen unerlässlich sind.
  • Netzwerke: Infrastrukturen, die eine Vielzahl von Diensten bereitstellen, um die gesamte Unternehmenskommunikation zu stören.

2 Kategorien von DDoS-Angriffen

DDoS-Angriffe werden in verschiedene Kategorien eingeteilt, die auf der verwendeten Technik sowie dem Ziel des Angriffs basieren. Diese Kategorien sind Volumenangriffe, Protokollangriffe und Anwendungsangriffe. Jede dieser Kategorien hat unterschiedliche Merkmale, Taktiken und Auswirkungen auf das Zielsystem.

2.1 Volumenangriffe

Volumenangriffe sind die am häufigsten auftretende DDoS-Angriffe. Sie verfolgen das Ziel, die Bandbreite eines Netzwerks zu überlasten. Hierfür erzeugen sie einen enormen Datenverkehr, der das Ziel überflutet und legitimen Benutzer:innen den Zugang verweigert.  Zu den Volumenangriffen zählen: 

  • Unicast Flood: Ein Unicast Flood ist ein Angriff, bei dem eine große Anzahl an Datenpaketen an einen einzelnen Server gesendet wird. Diese Art von Angriff kann leicht ausgeführt werden und erfordert häufig nur minimale technische Kenntnisse.
  • UDP-Flood: Ein UDP-Flood ist ein spezifischer Typ des Unicast Flood, bei dem das User Datagram Protocol (UDP) verwendet wird, um die Server mit einer massiven Anzahl an UDP-Paketen zu überlasten. Daher kann der Server, die über die UDP-Sockets empfangenen Datenpakete nicht einfach filtern, was den Angriff effektiver macht.
  • ICMP Flood: Sind auch bekannt als „Ping-Fluten“, nutzen das Internet Control Message Protocol (ICMP). Bei diesem Angriff sendet der Angreifende eine große Anzahl an Ping-Anfragen an das Ziel, um dessen Bandbreite zu überlasten. Diese Art von Angriff ist besonders effektiv gegen kleinere Netzwerke, die möglicherweise nicht über die Ressourcen verfügen, um die Überlastung zu bewältigen.

2.2 Protokollangriffe

Protokollangriffe zielen auf Schwächen in Netzwerkprotokollen ab und bringen bestimmte Komponenten der Infrastruktur in Bedrängnis. Diese Angriffe können erheblichen Aufwand verursachen und sind oft schwieriger zu erkennen. Hierzu zählen:

  • SYN Flood: Ein SYN Flood ist eine der bekanntesten Arten von Protokollangriffen. Bei diesem Angriff werden zahlreiche SYN-Anfragen (Synchronisation) an einen Server versendet, die normalerweise verwendet werden, um eine TCP-Verbindung aufzubauen. Der Server antwortet mit SYN-ACK-Paketen, wartet jedoch vergeblich auf das finalisierende ACK-Paket. Dies führt dazu, dass die Serverressourcen erschöpft werden, da sie auf eingehende Verbindungen warten.
  • Ping of Death: Der „Ping of Death“-Angriff ist ein veralteter, aber immer noch relevanter Angriff. Bei diesem werden übergroße Ping-Pakete gesendet, die einen Fehler im Zielbetriebssystem auslösen können. 

2.3 Anwendungsangriffe

Anwendungsangriffe zielen gezielt auf Softwareanwendungen ab und sind oft schwieriger zu erkennen, da sie normal aussehenden Datenverkehr nachbilden. Das Hauptziel dieser Angriffe ist es, die Ressourcen der Anwendung zu überlasten und somit die Verfügbarkeit zu beeinträchtigen. Folgende Anwendungsangriffe kommen häufig zum Einsatz:

  • HTTP Flood: Ein HTTP Flood ist ein verbreiteter Anwendungsangriff, bei dem eine erhebliche Menge an HTTP-Anfragen an eine Webanwendung gestellt werden. Diese Art von Angriff kann sich schnell auf die Anwendungsserver auswirken, da legitime Benutzer:innen Schwierigkeiten haben, auf die Website zuzugreifen.
  • Slowloris: Ein Slowloris kann den Server über Stunden oder sogar Tage überlasten. Hierfür öffnet der Angreifende eine große Anzahl an Verbindungen zum Server und hält diese Verbindungen offen, indem er regelmäßig kleine, unvollständige HTTP-Anfragen sendet. Dies führt dazu, dass der Server Ressourcen für diese Verbindungen reserviert, was zu einer Erschöpfung der verfügbaren Ressourcen führt.
  • Application Layer Protocol Floods: Anwendungsprotokollfluten können verschiedene Protokolle betreffen, z. B. DNS, SMTP und FTP. Es werden eine große Anzahl von Anfragen an einen Mailserver senden, um den Maildienst unzugänglich zu machen. Diese Angriffe sind besonders schädlich, da sie die Anwendung direkt betreffen und nicht nur die Infrastruktur.

2.4 Multi-Vektor-Angriffe

Bei dieser Art werden verschiedene Angriffsarten kombiniert, um die Verteidigungsmaßnahmen zu umgehen. Somit könnten beispielsweise sowohl Volumenangriffe als auch Protokollangriffe gleichzeitig erfolgen, um ein höheres Maß an Verwirrung zu schaffen und die Widerstandsfähigkeit des Ziels zu testen.

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3 Frühwarnzeichen und  Präventionsmaßnahmen

Frühwarnzeichen eines Angriffs

  1. Ungewöhnlicher Traffic: Ein plötzlicher Anstieg des Datenverkehrs, der weit über die normalen Schwankungen hinausgeht, kann ein erstes Indiz für einen DDoS-Angriff sein. Dieser Anstieg kann von verschiedenen IP-Adressen ausgehen, was auf ein verteiltes Angriffsmuster hinweist.
  2. Hohe Latenz: Wenn die Antwortzeiten eines Servers abrupt steigen, ist dies ein weiteres Warnzeichen. Hohe Latenz kann darauf hindeuten, dass der Server überlastet ist, was häufig im Zusammenhang mit einem DDoS-Angriff vorkommt.
  3. Fehlermeldungen: Häufige Fehlermeldungen wie "503 Service Unavailable" oder "Timeout" können darauf hinweisen, dass der Server nicht in der Lage ist, die Anfrage aufgrund hoher Last zu verarbeiten.
  4. Verzögerte Dienste: Wenn Dienste, die normalerweise schnell reagieren, plötzlich erheblich verzögert werden, kann dies auf einen DDoS-Angriff hindeuten. Dies betrifft häufig Webanwendungen oder interne Geschäftsprozesse.
  5. Ungewöhnliche Verhaltensmuster: Ein plötzlicher Anstieg von Anfragen an spezifische Funktionen oder Seiten einer Website, die normalerweise weniger frequentiert sind.

Obwohl die verschiedenen Arten von DDoS-Angriffen eine erhebliche Bedrohung darstellen, gibt es Ansätze und Technologien, um sich gegen diese zu schützen.

  • Implementierung von Firewalls und Intrusion Prevention Systems: Mit Firewalls und Intrusion Prevention Systems (IPS) können Konfigurationen erstellt werden, um verdächtigen Datenverkehr zu identifizieren und so zu blockieren, bevor er das interne Netzwerk erreicht.
  • Traffic-Analyse: Durch kontinuierliche Traffic-Analysen können ungewöhnliche Traffic-Patterns erkannt werden. Das frühzeitige Erkennen von DDoS-Anzeichen ermöglicht eine schnellere Reaktion.
  • CDN und Lastverteilung: Die Verwendung von Content Delivery Networks und Lastverteilern kann helfen, Datenverkehr von Angriffen auf mehrere Server zu verteilen und Ressourcen besser zu nutzen.

DDoS-Schutzlösungen: Es gibt spezialisierte DDoS-Schutzlösungen, die entwickelt wurden, um die Auswirkungen von Angriffen zu minimieren. Diese Lösungen dynamisch auf Angriffe reagieren und den Traffic filtern. TelemaxX bietet mit seinem Service DDoS-Protect in drei verschiedenen Varianten einen höchsten Schutz vor DDoS-Angriffen. 

5 DDoS-Schutz für verschiedene Angriffstypen

Ein DDoS-Angriff ist ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko und kann sich in der Art und Technik unterscheiden. Um sich effektiv vor diesen Angriffen zu schützen, ist zum einen das Verständnis der unterschiedlichen Arten von DDoS-Angriffen erforderlich und zum anderen eine ganzheitliche IT-Sicherheitsstrategie. Unternehmen sollten sich nicht nur auf technische Lösungen verlassen, sondern auch Schulungen und Sensibilisierungsprogramme für Mitarbeitende implementieren, um den Schutz gegen DDoS-Angriffe zu maximieren. Mit einem proaktiven Ansatz können Organisationen ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber DDoS-Angriffen erhöhen und deren Auswirkungen erheblich reduzieren.

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