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Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Rechenzentrum

Der sichere und hochverfügbare Betrieb von Rechenzentren ist eine energieintensive Aufgabe. Neben dem direkten Stromverbrauch der IT-Systeme, wie Server, Storagesysteme, Switche und Firewalls, benötigt ein Rechenzentrum auch Energie für die Klimatisierung, die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), die Sicherheitssysteme und für die Datenübertragung.

Als Rechenzentrumsbetreiber ist die TelemaxX daher ständig bemüht, die Energieeffizienz zu verbessern. Das Thema Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur eine gesellschaftliche Verpflichtung, sondern auch ein Bestandteil wirtschaftlicher Überlegungen für uns und unsere Kunden. Die Herausforderung ist die sorgfältige Austarierung von Sicherheitsanforderungen, die wir in unseren SLA garantieren, mit dem Wunsch nach energiesparenden Betriebsmodellen, gerne "Green-IT" genannt. Die TelemaxX ist seit der Inbetriebnahme des ersten Rechenzentrums IPC 1 ständig bestrebt, die Energieeffizienz zu steigern und alle benötigten Gewerke zu optimieren. Diese ständige Optimierung zeigt sich besonders beim Bau neuer Rechenzentren, in denen wir immer die neueste Technik nutzen sowie zukunftsweisende Konzepte realisieren.  So sind auch in unserer Historie deutliche Unterschiede zwischen IPC 3, IPC4 und IPC 5 zu erkennen. 

Da zum Thema Nachhaltigkeit auch der dauerhafte Betrieb der bestehenden Rechenzentren gehört, hat die TelemaxX seit jeher erhebliche Ressourcen in die Modernisierung der bestehenden Rechenzentren investiert. Und auch für die Zukunft sind weitere Maßnahmen geplant. Auf dieser Seite möchten wir darlegen, welche Maßnahmen in den letzten Jahren zur Energieeffizienz beigetragen haben, und welche Maßnahmen in den nächsten Jahren anstehen.

Modernisierungsmaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz 2022 bis 2025

Austausch der USV-Anlagen gegen effizientere Modul-USV-Anlagen 
Optimierung der USV-Anlagen in den Energy-Saver-Modus 
Abschaltung von 5-6 Klimageräten aufgrund Reduzierung von USV-Verlusten und reduzierte Kundenlast 
Austausch der alten Kondensatoren und Reduzierung der elektrischen Verbrauchsleistung durch neue Kondensatoren

Austausch der USV-Anlagen gegen effizientere Modul-USV-Anlagen 
Abschaltung des Klimagerät im USV-Raum aufgrund reduzierter USV-Verlustwärme 
Erneuerung der Klimageräte

Austausch der USV-Anlagen gegen effizientere Modul-USV-Anlagen in 2023 
Nachrüstung Kaltgangeinhausung Block-1 in 2022 
Nachrüstung Kaltgangeinhausung Block-2 in 2023 
Erneuerung der Chiller in 2023 und in 2025

Optimierung der USV-Anlagen in Energy-Saver Betrieb 
Optimierung der Vorheizung der NEAs durch Wärmerückgewinnung / Wärmepumpe (in Planung) 
Optimierung Vorlauftemperaturen der Klimatisierung und Optimierung der Kaltgangeinblastemperatur 
Erneuerung der sechs Chiller gegen neue effiziente Geräte in 2023 zwei Stück, in 2024 zwei Stück, in 2026 zwei Stück 
Aufbau einer Solaranlage (in Planung) 
Machbarkeitsstudie zur Nutzung von Grundwasser für die Rechenzentrumskühlung

 

Solaranlage auf Dachgeschoss des IPC-5 (Beauftragung ist in 2022 erfolgt) 
Optimierung der Klimatisierung und der USV in 2023

Energieeffiziente Rechenzentren: So profitieren alle

Deutsche Rechenzentren zählen zu den energieeffizientesten weltweit – doch es gibt noch Luft nach oben. Wer in eine verbesserte Energieeffizienz investiert, profitiert gleich doppelt: Ein kleinerer Energiebedarf verringert nicht nur CO2-Emmissionen, sondern senkt gleichzeitig auch die Betriebskosten. Wie auch die Abwärme von Rechenzentren nachhaltig genutzt werden kann und warum Politik & Wirtschaft den Ausbau digitaler Infrastrukturen weiter vorantreiben sollten, zeigt das Video unten.

Fragen und Antworten zum Thema Strompreis

Maßgeblich für die Kostenentlastung beim Strompreis sind die Regelungen des Strompreisbremsengesetzes (StromPBG) vom 20.12.2022. Die maximale Höchstgrenze für die Kostenentlastung ergibt sich aus § 9 StromPBG. Das Gesetz sieht zwar maximale Entlastungen von bis zu 150 Mio. Euro vor, diese Entlastungen sind jedoch auf bestimmte Branchen begrenzt. Die Branchen werden in Übereinstimmung mit dem Recht der Europäischen Union in Anlage 2 zum StromPBG abschließend aufgeführt und beinhalten insbesondere Unternehmen, die dem produzierenden Gewerbe zuzuordnen sind. Der Betrieb eines Rechenzentrums wurde leider nicht als besonders betroffen von den hohen Energiepreisen definiert und ist nicht in Anlage 2 enthalten.

Letztlich gilt für TelemaxX § 9 Abs. 1, Ziffer 2 StromPBG. Unabhängig von der tatsächlichen Kostenmehrbelastung bei TelemaxX ergibt sich eine Höchstgrenze für die Entlastung von 50% aus 4 Mio. Euro bzw. 2 Mio. Euro über alle Energieträger und für das gesamte Unternehmen. Der zugehörige Gesetzestext ist im Internet veröffentlicht: https://www.gesetze-im-internet.de/strompbg/BJNR251210022.html.

Der uns zustehenden Entlastungsbetrag (für das gesamte Jahr 2023) durch die Strompreisbremse soll auch unseren Kunden zugutekommen. Das bedeutet konkret: Anstelle des bisherigen Strompreises in Höhe von 0,59 € (0,61 € Ökostrom) zahlen Kunden im Rechenzentrum bis zum Jahresende 0,44 € (0,46 € Ökostrom) per kWh. Die sich so ergebende Gutschrift aus dem reduzierten Strompreis für die Monate Januar, Februar und März 2023 verrechnen wir mit der April-Rechnung.

Da die Entwicklung sehr dynamisch ist und letztlich die im StromPBG vorgesehene Prüfbehörde zu entscheiden hat, welche Höchstgrenzen bezüglich des gesamten Entlastungszeitraums gelten, müssen Änderungen vorbehalten bleiben. Hinzukommt, dass Gesetzesänderungen nicht ausgeschlossen sind und dann unter Umständen berücksichtigt werden müssen.

Die Energieeffizienz in Rechenzentren wird mit der Kennzahl Power Usage Effectiveness (PUE) dargestellt. Der PUE-Wert setzt die Energie, die im Rechenzentrum verbraucht wird, ins Verhältnis zu der Energieaufnahme der IT-Infrastruktur, die im Rechenzentrum betrieben wird. Colocation Rechenzentren werden aktuell auf einen PUE-Wert von 1,2 bis 1,5 geplant. Dieser Plan-Wert wird rechnerisch bei voller Auslastung des Rechenzentrums erreicht. Bei neu eröffneten Colocation-Rechenzentren weicht jedoch dieser geplante SOLL-Wert vom tatsächlichen IST-Wert ab, da die noch nicht vermarktete Fläche und reservierte Flächen die Effizienz verschlechtern. Daher erfolgt der Ausbau der Strom- und Klimatisierungsgewerke in den TelemaxX Rechenzentren schrittweise, je Brandabschnitt. Da durch das Geschäftsmodell Colocation die Brandabschnitte in unseren Rechenzentren nicht immer vollständig ausgelastet sind, ist es wichtig, dass bestehende Technik regelmäßig modernisiert wird, um die Effizienz zu steigern. 

In den Rechenzentren der TelemaxX können Sie auf Wunsch zertifizierten Ökostrom nutzen. Die TelemaxX bezieht zertifizierten Ökostrom über unseren Gesellschafter, die Stadtwerke Bühl. Über das Ökostromzertifikat der Stadtwerke Bühl wird Ökostromkunden die CO2-neutrale Stromgewinnung für den verbrauchten Strom garantiert.  Damit ist zertifizierter Ökostrom ein wichtiger Schritt zum klimafreundlichen Betrieb von IT-Infrastruktur. 

Bei zertifiziertem Ökostrom wird der CO2-neutrale Strombezug mittels Zertifikaten nachgewiesen. Bei reinem Ökostrom wird der Strombezug direkt von einem Erzeuger erneuerbarer Energien geliefert. Aktuell können Sie in den Rechenzentren der TelemaxX zertifizierten Ökostrom beziehen. Die Lieferung von reinem Ökostrom wird aktuell durch den Stromeinkauf der TelemaxX evaluiert. 

Als Rechenzentrumsbetreiber haben wir den Wegfall der EEG-Umlage im Sommer 2022 als wichtiges Signal zur Stärkung des Wirtschaftstandortes Deutschland begrüßt. Der Wegfall der EEG-Umlage ist jedoch direkt in die Zeit des massiven Anstieges des Strompreises an der Strombörse gefallen, so dass der Effekt für unsere Kunden nur indirekt spürbar ist. Wir konnten den Strompreis im Rechenzentrum so konstant halten und mussten die Steigerungen im Einkauf nicht an unsere Kunden weitergeben. Darüber haben wir unsere Kunden im Juni 2022 in einem Anschreiben informiert. 

Die Stromlieferung der TelemaxX wird in regelmäßigen Abständen ausgeschrieben. Wir beziehen den mittelfristig planbaren Teil unseres Strombedarfs über fixierte Abruftranchen mit festen Konditionen. Den kurzfristig benötigten Strom beziehen wir über den Spotmarkt an der Strombörse in Leipzig. Mit diesem Mix stellen wir einkaufsseitig unseren Strombezug zu planbaren Kosten sicher und können die Stromlieferung an den tatsächlichen Strombedarf unserer Kunden anpassen. Für kurzfristig benötigte Stromkontingente ist der Stromeinkauf der TelemaxX damit auch den Schwankungen an der Strombörse unterworfen. Durch diesen Beschaffungsmix können wir die aktuellen Steigerungen an den Strombörsen zum Teil ausgleichen und unseren Kunden planbare Strompreise anbieten. 

Wir beobachten aber gerade, dass die politischen Maßnahmen beim Energieträger Gas dazu beigetragen haben, die Preisralley an der Strombörse abzumildern, so dass die Erhöhung für das Frontjahr 2023 weniger drastisch ist, als wir befürchtet haben. Durch die politische Entscheidung, in der Energieversorgung in Deutschland auf einen breiteren Energiemix zu setzen, sehen wir schon heute deutlich verbesserte Beschaffungspreise ab 2024 an der Strombörse. Ob sich diese Preise auch in der realen Strombeschaffung fixieren lassen werden, bleibt eine spannende Frage für die nächsten Monate. 

Erfolge unserer Kund:innen

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