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Was bedeutet Multi-Tenant?

Hinter der Bezeichnung Multi-Tenant steckt eine spezielle Form von Softwarearchitektur, die es erlaubt, dass mehrere Anwender simultan auf eine Instanz eines Programms zugreifen können. Als Nutzer beziehungsweise Tenant gelten hier nicht nur einzelne Personen, sondern auch verschiedene Gruppen, also beispielsweise mehrere Mitarbeiter von unterschiedlichen Unternehmen, die auf eine Plattform in der Cloud zugreifen.

     

1 Was ist eine Multi-Tenant Architektur und wie funktioniert diese?

Architekturen dieser Art weisen ganz spezifische Eigenschaften auf. Dazu gehört der Aufbau mit einer zentralen Infrastruktur, die Hardware und Datenbanken sowie die eigentliche Plattform beinhaltet. Der Zugriff durch die Tenants erfolgt remote, also üblicherweise via Cloud. Es handelt sich um Lösungen vom Typ Software as a Service (SaaS), sodass ein Provider die komplette Anwendung inklusive der IT-Infrastruktur als fertiges Paket bereitstellt.

Eine zentrale Eigenschaft der Multi-Tenant Architektur ist es weiterhin, dass alle Anwender tatsächlich nur auf eine Instanz einer Anwendung zugreifen. Dies steht im Gegensatz zu klassischen Anwendungen oder auch Serversoftware, wo für jeden Anwender beziehungsweise eine Gruppe eine eigene Infrastruktur inklusive Softwareplattform betrieben wird. Dabei sind bei Multi-Tenant die eigenen Bereiche und Daten natürlich privat sowie vor Zugriffen von Unbefugten oder anderen Nutzergruppen geschützt. In Kern wird diese Eigenschaft von Multi-Tenant als Mandantenfähigkeit bezeichnet.

2 Was sind die Unterschiede zwischen Single- und Multi-Tenant Software?

Zwischen Plattformen mit Multi- und Single-Tenant gibt es klare Unterschiede und Abgrenzungen. Klassische Infrastrukturen in lokalen Netzwerken sind oftmals Single-Tenant Umgebungen. Hier greifen die Nutzer auf eine Serverstruktur zu, wobei die Ressourcen exklusiv für diese Anwendung reserviert sind. Es ist somit keine Mandantenfähigkeit vorhanden. Auch in der Cloud gibt es inzwischen dieses Konzept. Eine Private-Cloud beispielsweise baut auf diesem Prinzip auf. Ein Kennzeichen ist zudem, dass jeweils eigene Datenbanken Teil von Single-Tenancy sind. 

Bei Multi-Tenant hingegen erfolgt der Zugriff auf die Plattform mandantenübergreifend. So nutzen zahlreiche Tenants ein und dieselbe Serverstruktur. Dies können unterschiedliche Gruppen sein, die gar keine Verbindung zueinander haben, beispielsweise Kunden eines Providers von unterschiedlichen Unternehmen. Dropbox als öffentlich zugänglicher Cloud-Datenspeicher mit privaten Bereichen für Daten ist ein gutes Beispiel für eine Multi-Tenant-Plattform.

3 Vorteile von Multi-Tenant Software

Diese Form von Architektur bringt eine Reihe von Vorteilen für die Tenants mit. Eine besondere Stärke sind die niedrigen Kosten, die eine solche Infrastruktur erzeugt. Der Aufwand für die Softwareprovider ist bei Multi-Tenant deutlich geringer als bei vergleichbaren Lösungen, da eine Instanz eine Vielzahl an Tenants unterstützt. Dieser Vorteil wird an die Nutzer solcher Plattformen weitergegeben.

Ein weiterer positiver Aspekt ist die hohe Skalierbarkeit. Auch dies ist primär ein Vorteil für die Nutzer der Software. So ist oftmals eine stufenlose Skalierung ohne lange Vorlaufzeiten möglich, da die Betreiber keine separate Infrastruktur für die einzelnen Nutzergruppen reservieren müssen. Aus diesem Grund skalieren die Kosten meist ebenfalls linear, was gerade bei einer geringen Nutzung für eine solche Lösung spricht.

Für Multi-Tenant sprechen weiterhin die umfangreichen Optionen zur individuellen Anpassung. Diese Plattformen sind in der Regel so konzipiert, dass jeder Tenant die Anwendung den eigenen Bedürfnissen entsprechend konfigurieren kann. Dazu gehört in erster Linie die Einrichtung von Benutzerkonten mit unterschiedlichen Stufen an Zugriffsrechten, aber auch die Software selbst erlaubt eine Anpassung der Funktionen. Gleichzeitig ist dies alles ohne Programmierkenntnisse möglich, da die Konfiguration über die Einstellungen gelingt.

Zu den Vorteilen von SaaS, die auch bei Multi-Tenant vorhanden sind, zählen dann die kontinuierlichen Updates. Die Betreiber der Plattform sind dafür zuständig, diese einzuspielen. Da diese oftmals auch Entwickler sind, ist gewährleistet, dass Aktualisierungen umgehend eingepflegt sind. Außerdem ist bei Multi-Tenant nur eine Instanz vorhanden, sodass es kein komplexes Rollout mit zahlreichen Installationen gibt. Ein einzelnes Update der zentralen Software ist in der Regel ausreichend.

Dementsprechend haben Tenants einer solchen Plattform auch wenig Aufwand mit der Wartung und Administration. Dieser Punkt spricht ebenfalls für das Konzept Multi-Tenant. Wie bei SaaS gewohnt, übernimmt der Provider alle Aufgaben, was die Wartung der Software sowie der Infrastruktur betrifft. Mandanten steht somit eine wartungsfreie und immer einsatzbereite Software zur Verfügung.
 

4 Einsatzmöglichkeiten von Multi-Tenant-Lösungen

Es gibt eine Reihe von Szenarien, in denen Multi-Tenant die richtige Option ist und seine Vorteile ausspielen kann. Das beginnt bereits bei internen Lösungen, die Unternehmen im Intranet einsetzen. Hier kommt es vor, dass Zweigstellen oder verschiedene Abteilungen dieselbe Plattform benötigen, jedoch mit getrennten, eigenen Bereichen. Dann lässt sich in der Cloud eine solche Plattform nach dem Multi-Tenant Konzept aufbauen.

Eine besondere Variante speziell für die interne Nutzung ist Multi-Tenancy. Hierbei sind keine getrennten Datenbanken vorhanden, sondern nur eine zentrale. Somit eignet sich diese Lösung nur dann, wenn alle Anwender, die Zugriff auf die Software haben, auf dieselben Datensätze zugreifen sollen und dürfen.

Weiterhin setzen viele Anbieter von IT-Dienstleistungen und Cloud-Anwendungen auf das Konzept Multi-Tenant. Auf diese Weise wird über die Public-Cloud einer breiten Masse an Nutzern die eigene Software zugänglich gemacht. Ähnlich wie bei kleineren Lösungen sind auch bei diesen Umgebungen getrennte Bereiche für Daten vorhanden. Für die Nutzer ist somit nicht zu erkennen, dass sie in einer Multi-Tenant-Umgebung arbeiten.

Mit Multi-Tenant lässt sich auch eine serverless Umgebung aufbauen. In diesem Zusammenhang spielen Container eine Rolle. Diese kombinieren die theoretische Skalierbarkeit der Software mit der notwendigen IT-Infrastruktur für die Umsetzung dieses Konzepts. Auf diese Weise benötigen Unternehmen keine Server mehr vor Ort und können Anwendungen in die Cloud auslagern. Tatsächlich ist eine solche IT-Infrastruktur aber auch On-Premises möglich, indem eigene Server in Verbindung mit der Virtualisierung über Container zum Einsatz kommen.

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5 Multi-Tenant – eine Architektur mit Vorteilen für Unternehmen

Es sind vor allem die Vorteile im Bereich der Kosten sowie der effizienten Nutzung von Ressourcen, die für das Konzept Multi-Tenant sprechen. Viele Plattformen, gerade im Bereich SaaS, nutzen dieses Modell, ohne dass Anwender diese Eigenschaft kennen.

Beim Aufbau oder der Wahl solcher Systeme sind IT-Dienstleister behilflich. Diese verfügen über ausreichend Erfahrung und Kenntnisse im Umgang mit diesen Plattformen, sodass im Rahmen einer professionellen Beratung und einem IT-Infrastruktur Consulting von TelemaxX die passenden Plattformen ausgewählt werden können.

Der Vorteil bei der Zusammenarbeit mit IT-Dienstleistern ist, dass diese auch die notwendige IT-Infrastruktur in der Cloud bereitstellen können. Auf diesem Weg gelingen die Cloud-Transformation sowie der geplante Aufbau einer Multi-Tenant-Infrastruktur mit genau den Anwendungen, die für den eigenen Arbeitsalltag erforderlich sind.

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